Eine lange Nacht

 

Früh aufgewacht,

Kein Kaffee gemacht,

Nichts Böses gedacht,

Habe einen Verdacht,

Ein Feuer entfacht,

Die Sonne, sie lacht,

Schon nach Acht,

Es hat gekracht,

Wie eine Schlacht,

Verloren die Pracht,

Verloren die Fracht,

das Meer so sacht,

drum gib Obacht,

es hat die Macht,

und keiner wacht,

Alle zur Andacht,

Alle in Tracht,

Fast wie Fastnacht,

Schicht im Schacht,

Es ist vollbracht.

Kommentare

  1. Das Gedicht kann, da es eine Erscheinungsform der Sprache und damit seinem Wesen nach dialogisch ist, eine Flaschenpost sein, aufgegeben in dem - gewiß nicht immer hoffnungsstarken -
    Glauben, sie könnte irgendwo und irgendwann an Land gespült werden, an Herzland vielleicht.
    Gedichte sind auch in dieser Weise unterwegs: sie halten auf etwas zu. (P Celan 1958)

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