Ich, das Gedicht

 

Ich, das Gedicht, bin in der Gesellschaft überflüssig,

Dieser fatalen Stellung bin ich derweilen überdrüssig.

Gerne wäre ich wie die Gedichte aus alten Zeiten,

Wie Jene, welche die Wiener Klassik immer begleiten.

Am liebsten wäre ich in Europa und aller Welt bekannt,

Und besser ich wäre nach etwas wirklich Wichtigem benannt.

 

Doch leider sind wir Gedichte der Moderne in Beruf geraten,

Die Menschen, die Jungen insbesondere, haben uns verraten.

Ich wäre am liebsten überall zu lesen und zu hören,

Wären alle so, dass wir euch alle jeden Moment betören.

Doch Leider sind wir viele von keinem mehr beachtet,

Wer nicht einmal ein Poetry-Slam-Text ist wird verachtet.

 

Ich wäre so gern ein Lied, mit Melodie und reinem Klang,

Ich wäre gerne der Text von einem lieblichen Chorgesang.

Dann würde man mich überall singen und auch hören,

Dann kann ich klingen ohne einen von Euch zu stören

Ihr würdet mich nur noch aus freien Stücken genießen

Ich wäre der Klang vom Garten Eden, Klang aus den Paradiesen.

 

Ich wäre so gerne eine bekannte, ja sogar weltberühmte Rede,

Vorgetragen vor Volksmassen, am besten von einem Schwede.

Dann lägen meine Worte schwer und hätten große Bedeutung,

Wäre wohl der Anfang von einem gesellschaftlichen Umschwung

Oder ich hätte plötzlich Einfluss und sogar politisches Gewicht

Würde vorgetragen von einem Redner mit emotionalem Gesicht.

 

Doch bin weder melodisches Lied noch geschwungene Rede,

Bin nur ein kleines Gedicht, geschrieben für jeden und für jede.

Will auch nur Gedicht sein, präsentiert als nichts Anderes,

Ich bin ein Gedicht, nichts Schlechteres, nichts Besseres.

Will uns wichtigen Gedichten zu neuer Größe verhelfen

Uns lesen sonst nur die Elfen, lies, du kannst uns helfen.


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