Stimmungsbild–Ein Drama in fünf Akten
Akt1: von Außen
Die Stimmung hier ist im Allgemeinen beängstigend bedrückt,
Es fühlt sich einfach nur so verkannt angespannt an.
Wünsche mir, dass mich irgendwann mal irgendjemand drückt.
So schlimm, so bedrohlich, so ist es nicht auszuhalten,
Alle halten mich mittlerweile für irre und komplett verrückt,
Doch ich wahre die Maske und spiele das Theater weiter mit.
Akt2: im Heim
Alles ok bei dir? Ist eine offenbar scheinheilige Frage.
Und offenbar gekonnt imitiere ich ein Lächeln beim rausgehen
Keiner hört dir zu, keiner hört mir zu, egal was ich auch sage
Mir schaut jemand nach, aber ich kann mich nicht umdrehen
Und jemand fragt: kannst du nicht einfach einmal lächeln?
Meine Nerven angespannt, meine Mundwinkel schwächeln.
Akt3: als Vergleich,
Steht da und hat die Pistole gegen die Schläfe gedrückt
Fragen, Qualen, Existenz, Alles durchflutet den Körper
Man fragt sich nur eines, warum er nicht endlich abdrückt
Jeder Peitschenhieb, reist Haut und Fleisch ausm Rücken
Liege da, Knie aufm Nacken, ganz hilflos niedergedrückt
Spüre Sehnen und Muskeln stechen, höre Knochen brechen
Akt4: da Draußen
Wenn ihr lacht, dann lachte ich mit, weil man das so macht,
jemand erzählt, ich nicke zustimmend, weil man das so macht
Noch mehr hier, etwas da? Sage Ja, weil man das so macht
Willst du wissen, wie Spät es ist? hm, vielleicht etwa um acht?
Wer hat sie, wer ist sie, wer weiß was sie mit uns macht?
Ich suche sie über mich selbst, weil es ist diese Macht
Akt5: von Innen
Ich kann nicht aufstehen, ich kann nicht weggehen
Dämonen in meinem Kopf plagen mich jede Sekunde
Andere könnten mich sehen, aber keiner mich verstehen
Eine blutende Wunde und Gedankenkrämpfe die ich bekunde
Die Angst gewinnt die Überhand, alles gegen den Verstand
Will mich von dem Joch befreien, doch kann nur da sein und schreien.
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